945 Wohn- und GewerbeüberbauungWohnüberbauung
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Staufen
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Zirka 500 Wohnungen sind im neuen Wohnund Gewerbequartier ‹Esterli-Flöösch› in Staufen geplant; viele davon sind bereits bewilligt, in Bau oder bezugsbereit. Ist alles gebaut, wird die Gemeinde Staufen rund 1000 neue Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Das Dorf wächst damit innerhalb weniger Jahre um über einen Drittel – ein Quantensprung. Staufen hat dazu früh die planerischen Weichen gestellt: Seit den 1960er Jahren ortet man im Westen ‹grosses Entwicklungspotential›; vor 20 Jahren liess die Gemeinde deshalb eine Wasserleitung vom Reservoir Staufberg in das künftige Quartier ‹Esterli-Flöösch› erstellen, und auch die Entwässerung des 120 000 Quadratmeter grossen Areals wurde vorgespurt.

Zu den Pionierbauten zählt der ‹Wohnpark Tilia›, den das Büro Bäumlin+John AG derzeit auf einer ca. 14 000 Quadratmeter grossen Parzelle am westlichen Rand des Quartiers realisiert. Im Süden, leicht erhöht, liegt eine fürs Mittelland typische Einfamilienhaus-Überbauung aus den 1960er Jahren und darüber der Staufberg – ein markant aufragender Kegel – mit Kirche und Pfarrhaus. Nordwärts erstreckt sich das flach abfallende Agrarland, das nun nach und nach überbaut wird. Um den folgenden, noch unbekannten Überbauungen in der Nachbarschaft Durchblicke zu ermöglichen, und mit Rücksicht auf die Einfamilienhaus- Siedlung im Süden, haben die Architekten von Bäumlin+John den ‹Wohnpark Tilia› in sieben gleichartige Baukörper unterteilt. Die Gebäude haben dieselbe quadratische Grundfläche, in der Höhe aber sind sie gemäss dem natürlichen Geländeverlauf gestaffelt: Fünf Gebäude verfügen jeweils über drei Geschosse plus Attika, zwei Häuser sind 2-geschossig plus Attika. Ausserdem sind die Häuser 2, 4 und 6 um 180 Grad zu den anderen Baukörpern versetzt. Dadurch erhält die Überbauung eine offene Struktur.

Zum lockeren Erscheinungsbild des ‹Wohnpark Tilia› tragen auch die minimal an- und absteigenden Flachränder sowie die Gestaltung der Fassaden bei: Die unterschiedlich grossen Fenster folgen nicht wie üblich einer horizontalen und vertikalen Linie, sondern sind leicht versetzt platziert. Gleichzeitig verstärken die mit optisch umlaufenden Rahmen ausgestatteten Fenster die klaren kubischen Volumen der Baukörper.

‹Klare Struktur mit Freiheiten› – das gilt auch im Innern der Häuser. Die 2.5 bis 5.5 Zimmer- Wohnungen sind alle um einen Erschliessungskern mit Treppe und Lift organisiert, jeweils vier Einheiten pro Stockwerk (bzw. zwei auf dem Attikageschoss). Je nach Stockwerk und Position bieten sie unterschiedliche Wohnqualitäten für verschiedene Bedürfnisse: Beispielsweise tief ausgeschnittene Glasecken für ‹Extrovertierte› oder schützende Mauerecken für eher introvertierte Bewohnerinnen und Bewohner. Alle Wohnungen verfügen über eine überdachte Loggia, die als selbsttragende Betonkonstruktion ausgeführt ist und den Wohnraum nach aussen erweitert. Die Attikawohnungen sind zusätzlich mit einer grossen Dachterrasse ausgestattet. Von hier blickt man gegen Süden in die Vergangenheit (Staufbergkirche) und nordwärts in die Zukunft von Staufen.


Auftraggeber: JKB Immobilien AG
Baujahr: 2014/2016