971 EinfamilienhausEFH
,
Etzgen
Projektinfo

Bilder

Projektbild
Projektbild
Projektbild
Projektbild
Projektbild
Projektbild

Pläne

Projekplan
Projekplan

Das formal klar komponierte Einfamilienhaus ist im Innern in sechseinhalb grosszügige und wohnliche Zimmer aufgeteilt. Angrenzend zum Firmenareal der Jehle AG auf der einen Seite, eröffnet sich dem Bewohner auf der gegenüberliegenden südwestlich orientierten Hauptwohnseite ein herrlicher, unverbaubarer Ausblick: Man schaut hinunter zum Rhein und über eine bewaldete Hügellandschaft oder hinein ins nahe Deutschland. Das ist die «Sonnenseite» der Parzelle.

Die «Sonnenseite» mit Fernsicht hat bei der Positionierung des Hauses eine wichtige Rolle gespielt. So wurde das Gebäude von der umliegenden bestehenden Gebäudestruktur abgedreht, sodass die Hauptblickrichtungen aus dem Innern in die attraktive Landschaft münden. Um die Aussicht zu optimieren, wurde das Haus ein wenig höher gesetzt. Dieses Hochparterre wird vom Innenraum in den Aussenraum fortgeführt. Beim Übergang von diesem zum niedrigeren Niveau wurde ein Schwimmbad integriert. Dadurch entstand eine vorgesetzte äussere Wohnzone, von der aus man nun wie von einem erhöhten Podest in die «Welt» schauen kann. Auf der Rückseite zu den Fabrikgebäuden wurde bewusst eine spartanische Fassade mit nur drei schmalen Fenstern gewählt und der Zugang zur Garage definiert.

Die Ausrichtung des Objekts nach Südwesten hat schliesslich auch den Grundriss geprägt. Die Wohnräume mit ihren grossen Fenstern orientieren sich schlüssigerweise in diese Richtung. Trotzdem erlebt man die Morgensonne in der Küche über das eingezogene Entrée und das grosse Sitzfenster, welches von der Tochter rege benutzt wird. Wichtig war der Bauherrschaft auch die innere Transparenz des Hauses. Das heisst: Wer drinnen ist, soll nicht nur die unverbaute Aussicht geniessen, sondern auch die Innenräume selbst sowie das Leben innerhalb dieser Räume miterleben können. Diese horizontale wie vertikale Sicht ermöglicht ein zentraler Luftraum, der sich über dem Essbereich öffnet. Von hier aus führt eine Treppe ins Obergeschoss, wo sich die Kinder- und das Elternzimmer, die Bäder mit integriertem Ankleideraum sowie die an den Luftraum angrenzende Bibliotheks- und Bürozone befinden. Wer also in der Bibliotheks- / Bürozone sitzt, kann einerseits den Ausblick geniessen, kriegt andererseits aber auch das Leben im Erdgeschoss mit.

Das Prinzip der Reduktion galt bei den Materialien. Vier wesentliche Materialien sind übriggeblieben. Das Glas der Fenster und Geländer, welche den ungehinderten Blick nach draussen ermöglichen. Sichtbeton für die Decken und die zweigeschossige Wand beim Luftraum. Die Wohnräume selbst wurden gemauert und mit einer dünnen Verputz-Schicht überzogen. Diese deckt ab, aber sie verdeckt nicht. Dadurch schimmert die Struktur des Mauerwerks durch den Verputz und lässt einen auch fühlen, was man sieht. Sämtliche Räume inklusive den Badezimmern wurden mit Eichenparkett ausgelegt. Der Entscheid fürs Holz hat mit dessen Wirkung zu tun: mit der optischen wie der fühlbaren Wärme, die Holz in den Räumen ausstrahlt.


Auftraggeber: Privat
Baujahr: 2012