1117 Mehrfamilienhaus BaslerhofMehrfamilienhaus Baslerhof
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Wallbach
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Projekplan

Als «Perle am Rheinbogen» wird Wallbach gern beworben. Zu recht: Das ehemalige Bauern-, Fischer- und Flösserdorf erstreckt sich über zwei Kilometer entlang des Rheins und weist ein Ortsbild von nationaler Bedeutung auf. Die erhöht und parallel zum Rhein verlaufende Dorfstrasse bildet das Rückgrat des alten Dorfs; an der unteren Rheinstrasse wechseln sich historische Höfe mit Freiflächen ab. Und einer dieser Höfe, der über 250 Jahre alte ‹Baslerhof›, sollte durch einen Neubau ersetzt werden. Das Büro Bäumlin+John war mit der Architektur und Projektleitung des Mehrfamilienhauses beauftragt und hatte dabei mehrere Herausforderungen zu bewältigen.
Zum einen galt es, das Haus vor Hochwasser und auftreibendem Grundwasser zu schützen. Denn das Gebiet war in der Vergangenheit regelmässig Hochwasser ausgesetzt; in der Gefahrenkarte Hochwasser wird es mit einer mittleren Gefährdung und einem Schutzdefizit ausgewiesen. Das Defizit wird mit der Verbesserung des Uferschutzes voraussichtlich ab 2022 behoben sein, aber ein Restrisiko bleibt. Und so erhöhten die Architekten das Erdgeschoss und den Eingang des Gebäudes auf 1,2 Meter über Strassenniveau und statteten den Eingang zur Tiefgarage mit einem Hochwasserschutztor aus. Um das Haus auch vor Grundwasser zu schützen, das bei einem Hochwasser steigt, wurde es bis auf Höhe Erdgeschoss optimal abgedichtet.
Hinzu kamen aufwändige Aushubarbeiten. Auf der engen Parzelle wurde eine senkrechte Grube ausgebaggert, was den Einsatz von Rühlwänden zur Sicherung der Hänge erforderte. Die engen Platzverhältnisse bestimmten auch die späteren Bauphasen. Planer und Bauleiter mussten die Arbeitsabläufe exakt aufeinander abstimmen, denn es gab zur Strasse und zu den Nachbarn hin nur sehr begrenzte Park- und Deponieflächen. Als weitere Herausforderung erwies sich der Ortsbildschutz. Der Ersatzbau sollte sich gut indie Situation am Rhein und das bestehende Gebäude-Ensemble fügen. Die Architekten orientierten sich deshalb an der Struktur und am Charakter des alten «Baslerhofs», einem 2-stöckigen Bauernhaus mit getrenntem Wohn- und Wirtschaftstrakt sowie angebautem Schopf. Die Aufteilung zwischen Wohnen und Arbeiten wird an der Fassade des Neubaus durch zwei unterschiedliche Materialien simuliert. Die linke Fassadenhälfte ist in Holz eingefasst, die rechte Seite zitiert altes Mauerwerk mit aufgemalten Fenstergewändern. Auch das mächtige Satteldach orientiert sich am «Baslerhof». Neu sind die beiden Lukarnen auf der Vorderseite und die Schleppgauben auf der Hinterseite. Ausserdem hat man auf der Rückseite die Fenster erweitert und dem 1. OG anstelle eines Laubengangs einen Terrassenblock angefügt.


Auftraggeber: A. + B. Kuster Immobilien AG
Baujahr: 2019