1150 EinfamilenhausEFH
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Oberhof
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Projekplan

Angrenzend ans Elternhaus hat die Bauherrschaft in Oberhof (AG) ein Stück Land erworben, auf dem die beiden ihren Traum vom Eigenheim mit Garten verwirklichen wollten. Der Garten nahm darin einen wichtigen Platz ein. Er sollte viel mehr sein als ‹Abstandsgrün› oder ‹Restfläche›. In mehrere Nischen und auf verschiedenen Ebenen angeordnet, sollte er attraktive Aussenräume für die junge Familie schaffen. Wie aber liess sich dieser Wunsch auf einer derart schmalen Hangparzelle realisieren? Die Architekten von Bäumlin+John fanden die Lösung in einer L-förmigen Gebäudeanordnung: Oben am Hang formiert ein Betonbau mit Garage und Werkstatt den breiten Rücken zu einem schmalen, 20 Meter langen Wohnhaus. «Dadurch ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung des Aussenraums», erklärt der Hausherr.
Ein erster Gartensitzplatz wurde durch einen tiefen Einschnitt im Garagengebäude geschaffen. Die 5 Meter breite Lounge bildet zugleich die Rückwand des Hauptgartens. Dieser ist auf einer Terrasse im Westen des Wohnhauses auf OG-Niveau angelegt und verfügt über mehrere Nischen, die von Steinmäuerchen, Gräserbeeten und Hecken gesäumt sind. Auch einige Hochstammbäume sollen hier dereinst blühen. In den Garten gelangt man entweder über einen offenen Gang, der zwischen Garage/Werkstatt und Wohnhaus hindurchführt, oder über den Wohnbereich, wo sich eine raumhohe Glasfront öffnen lässt. Hier tritt man hinaus auf einen zweiten, mit einer Betonplatte überdeckten Sitzplatz. Dahinter führt eine Treppe in den unteren Gartenbereich mit Sichtbetonpool und Holzrost. Der Pool grenzt direkt ans Elternzimmer im UG. «Wir können fast vom Bett aus hineinspringen», scherzt die Bauherrin.
Im Untergeschoss sind zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, Waschküche, Keller und Gebäudetechnik untergebracht. Über den Waschraum gelangt man in den ostseitigen Aussenraum, der mit Kiesplätzen und Gräserbeeten ausgestattet ist und viel Morgensonne sowie einen freien Blick auf die umgebenden Wiesen bietet. Noch spektakulärer sind die Ausblicke im Obergeschoss. Dieses liegt, leicht vorspringend, wie ein aufs Dorf
gerichtetes ‹Fernrohr› auf dem Sockelgeschoss. An der Spitze ist ein 1,5 Meter tiefer Balkon angebracht. Man muss aber nicht erst auf diesen Balkon treten, um die Aussicht geniessen zu können, sie ergibt sich auch im offenen Wohn- und Essbereich, bei der Kücheninsel oder am Sitzfenster, das an der Westwand eingelassen ist. Trotz des schmalen, langgezogenen Grundrisses (7 × 20 m) fühlt man sich überhaupt nicht beengt. Das liegt einerseits an der hohen Decke, die der Form des Giebeldachs folgt. Und zum anderen an den seitlichen Fensterbändern, die insbesondere zum Hauptgarten hin grosszügig bemessen sind. «Zu Beginn fühlte ich mich etwas ausgestellt», erklärt die Bauherrin. «Für mich war diese Art des Wohnens neu.» Nun aber, drei Monate nach dem Einzug, fühle sie sich ‹pudelwohl› und geniesse die Ausblicke und das viele Tageslicht.


Auftraggeber: Privat
Baujahr: 2018