1212 EinfamilienhausEFH
,
Frick
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Projekplan

In den meisten Einfamilienhäusern mit Flachdach und Attika wird das oberste Geschoss zum Schlafen oder als Rückzugsort genutzt. Aus einem einfachen Grund: Das Gesetz sieht vor, dass das Attika höchstens 60 Prozent der Fläche eines Vollgeschosses betragen darf – also wird der Wohn-, Ess- und Kochbereich meist in die Vollgeschosse integriert. Ganz anders präsentiert sich die Raumaufteilung in diesem Einfamilienhaus am Frickberg: Die Bauherrschaft wollten die grandiose Aussicht, die sich an dieser Hanglage (Panoramaweg) im Attika bietet, vollends ausnutzen und ihr Wohnzentrum im obersten Stock haben. Und so erfolgte die Gestaltung des Gebäudes von oben nach unten.
In den beiden oberen Geschossen sind alle wesentlichen Nutzungen untergebracht: Das Attika bietet den Bewohnern einen grosszügigen offenen Koch-, Wohn- und Essbereich mit Cheminée und umliegender Terrasse; im darunterliegenden Geschoss sind Schlafzimmer, Bäder, Ankleide, Büro und Bibliothek untergebracht – vorgelagert ist hier eine Terrasse mit Pool und ein Garten. Grösstenteils im Erdreich liegt das EG mit Hobby / Fitness-, Wasch- und Technikraum; während das UG Autoeinstellplätze, einen Veloraum und einen Keller beherbergt.
Im Prinzip handelt es sich um ein zweigeschossiges Haus auf einem Sockel. Optisch hervor gehoben wird dieses Konzept durch eine auffällige Fassade in S-Form, welche die beiden oberen Geschosse miteinander verbindet. Dazu liessen die Architekten von Bäumlin+John AG eine grosse, offene Dachauskragung anfertigen, die bis auf die Höhe des Terrassenrandes reicht. Die Öffnung ermöglicht einen freien Blick in den nächtlichen Sternenhimmel und versorgt den Wohnraum mit zusätzlichem Tageslicht.
Im Innenbereich schaffen sorgfältig aufeinander abgestimmte Materialien und zurückhaltende Farben eine ruhige und warme Wohnatmosphäre. Das Design entstand in enger Zusammenarbeit zwischen den Bauherren und Architektin Regula John. Es stellt die Hauptkomponenten Glas, Stahl und Holz in den Vordergrund und kombiniert diese mit feineren Materialien wie textilen Tapeten, Vorhängen und gerippten Eternitplatten. Wichtig war der Bauherrschaft, dass die oberen zwei Geschosse möglichst lichtdurchflutet sind und von nahezu jeder Position freie Blicke nach Aussen ermöglichen. Ausserdem sollten die beiden Geschosse visuell miteinander verbunden sein. Diese Anliegen konnten mit dem Einbau von raumhohen Fenstern und Schiebetüren, mit gläsernen Brüstungen und einem zentralen, offenen Treppenwerk erfüllt werden.
Speziell an diesem Haus ist auch die ausgefeilte Haustechnik. Gekühlt wird es über eine zug- und geräuschfreie Deckenkühlung (Kaltwasser-Zirkulation); sie sorgt im Sommer für eine gleichmässige, angenehme Raumtemperatur. Kühlung, Heizung, Lüftung, Storen und Leuchten lassen sich über das Handy oder Tablet steuern. Und auf dem Dach produziert eine Photovoltaik-Anlage Strom, der u. a. für das Aufladen von E-Autos genutzt werden kann; in der Garage sind entsprechende Ladestationen untergebracht. Das Haus ist also bestens für die fossilfreie Zukunft gerüstet.


Auftraggeber: Privat
Baujahr: 2020