Dieses Gebäude war in die Jahre gekommen. Nicht dass die Bausubstanz darunter gelitten hätte, doch wer genauer hinschaute, konnte es sehen: Hier ein kleiner Schaden, dort ein grösserer… Das verwundert weiter nicht. Etwa dreissig Jahre lang gingen hier Menschen ein und aus. Hier wurde geturnt, gefeiert, gegessen und getrunken. Gewandelt haben sich über die Jahre auch die Bedürfnisse der Nutzer. Dies alles bewog die Gemeinde, die Anlage zu sanieren und zu optimieren und beauftragte das Architekturbüro Bäumlin+John AG mit der Planung und Umsetzung.

Bauen an Bestehendem hat seine Tücken. Damit kein Flickwerk, sondern ein zeitgemässes Ganzes entsteht, muss konzeptionell mit einer konsequenten Materialwahl alles unter einen Hut gebracht werden. Die sichtbarsten Eingriffe erfolgten im Foyer und bei der Küche. Das enge und eher dunkle Foyer wurde vergrössert, indem die Lehrergarderobe, der Putzraum wie das Invaliden WC verlegt wurden. Neu kommt das Licht über grosse Dachfenster in den Raum, eine weisse Decke hellt ihn zusätzlich auf. Den Rest liefern Lichtbänder. Als Lichtspender dient eine neue Glasfront längs des Foyers. Die Küche wurde erneuert, umgebaut und die Abläufe optimiert. Erreicht wurde das, indem der Küchenraum neu ausgerichtet wurde. Die Küche hat nun eine neue Öffnung hin zur Halle und kann je nach Grösse des Anlasses vom Foyer oder der Mehrzweckhalle aus flexibel genutzt werden.

Verschärfte Bestimmungen des Brandschutzes – Stichwort: Fluchtwege – hatten Auswirkungen in der eigentlichen Mehrzweckhalle. Die Türen mussten ausgerüstet werden, dass die Halle jederzeit problemlos verlassen werden kann. Folgerichtig mussten auch die Fluchtwege vor der Halle neu definiert werden. Der angrenzende Geräteraum wurde schliesslich vergrössert. Im Bühnenraum wurde ein praktikables Lager für Stühle und Tische untergebracht. Die Theaterbühne wurde im technischen Bereich (Beleuchtung, Kulissenaufhängungen, Textilvorhänge und Boden) erneuert, saniert und angepasst. Die Lehrergarderobe befindet sich jetzt im Untergeschoss, wo die Duschen / WC aufgefrischt und um ein Invaliden- WC erweitert wurden. Dieses Untergeschoss hat auch einen direkten Zugang erhalten und ist somit eine vollwertige und autonom nutzbare Anlage.

Um den Minergie-Standard zu erreichen, wurden die Gebäudehülle, das Dach wie die Kellerdecken isoliert, alle Fenster und Eingangstüren ersetzt. Eine auffallende und den gesamten Innenraum der Anlage betreffenden Änderung erfolgte über das Farbkonzept. Die bunte Mischung aus rötlichen Plattenböden, Holztäfer, weissen Sockeln oder Sichtbeton wurde auf eine variierende Grundfarbe reduziert. Von aussen schliesslich wirkt die Anlage nach der Sanierung und nachdem sämtliche postmodernen Anhängsel entfernt worden sind, ruhiger und einheitlicher.

Auftraggeber: Gemeinde Gipf-Oberfrick
Baujahr: 2012/2013